Viele Nahrungsergänzungsmittel enthalten oftmals einen hohen Anteil Zucker & Süßungsmittel !
Zucker steht nicht immer als solcher in der Zutatenliste, sondern kann sich hinter vielen Begriffen verstecken. Viele Namen lassen sich auf den ersten Blick nicht als Zucker identifizieren. Wir wollen hierbei für Aufklärung sorgen:
- Maltodextrin
- Stärke
- Weizenstärke
- Maisstärke
- Saccharose
- Dextrose
- Raffinose
- Glukose
- Fruktose
- Laktose
- Maltose
- Malzextrakt
Zwei Oberbegriffe für Zucker-Arten:
1. Einfach- und Zweifachzucker (Mono- und Disaccharide)
Zu den Einfachzuckern zählen zum Beispiel Glucose und Fructose, zu den Disacchariden die Saccharose, also der Haushaltszucker
2. Kohlenhydrate (Polysaccharide – Mehrfachzucker)
Darunter fällt zum Beispiel Weizenstärke, Maisstärke, Maltodextrin
In der Industrie eine beliebte Zutat
Zucker! Zucker! Zucker!
Wer an einer Zuckerunverträglichkeit leidet, kann den Zucker in der heutigen Zeit kaum vermeiden. Dies liegt daran, dass problematischer Zucker heutzutage in fast allen industriell hergestellten Lebensmitteln enthalten sind. Doch warum ist das so?
Zucker ist ein Füllstoff und sorgt durch seine Eigenschaft für einen intensiveren Geschmack. Durch die Überproduktion in der europäischen Milchindustrie wird daher der Milchzucker Lactose als kostengünstiger Geschmacksverstärker verwendet. Jedes Jahr gelangen somit Millionen Tonnen Milchzucker in unsere Lebensmittel, wo er gar nicht hingehört. Auch die angeblich so gesunde Molke, wird gerne bei Lebensmitteln beigemischt, diese ist ein Abfallprodukt bei der Käseherstellung und daher ein sehr beliebter Rohstoff und enhält einen hohen Anteil an dem Milchzucker Laktose.
Fruchtzucker: Wirklich nur aus Früchten?
Das steckt dahinter
Der Fruchtzucker oder auch Fruktose genannt ist fast überall enthalten und wird immer als gesunde Alternative dargestellt. Es stammt jedoch nicht aus Früchten, sondern wird industriell hauptsächlich aus Mais hergestellt. In den letzten zwei Jahrzehnten ist die Menge an Fructose, die in unsere Lebensmittel eingeführt wird, tatsächlich explodiert.
Eine der Hauptursachen war die Kubakrise im Jahr 1962, in der die Vereinigten Staaten Schwierigkeiten hatten, Zuckerrohr aus Kuba zu importieren. Die ursprünglich verfügbare Menge ist Mais. Also wandten sich die Amerikaner der Fruktose aus den Maispflanzen zu. Damit werden noch heute Lebensmittel unnötig versüßt, was auch viel billiger als Rohzucker ist. Diese Zuckerform wurde inzwischen weltweit akzeptiert.
Damit soll sich auch unser Geschmack geändert haben. Vieles was nicht süß genug ist, wird anders wahrgenommen. Dadurch hat sich die Empfindlichkeit Weltweit gegenüber Süße verringert. Es ist nicht nur so, dass allen Lebensmitteln Fructose zugesetzt wird: Es wurden auch Obstsorten mit höherem Fructosegehalt angebaut.
Bestes Beispiel hierfür sind, süße Äpfel. Es hat sich gezeigt das keiner mehr in einen sauren Apfel beißen will. Die meißten Apfel Sorten haben einen höheren Fruchtzucker Anteil als noch vor 20 Jahren.
Diese Menge an Fruchtzucker hat mehr Nachteile als Vorteile und sind auch nachweisbar Schlecht für unseren Körper. Wo früher nur etwa fünf Gramm Zucker, über unsere Lebensmittel aufgenommen wurden, ist der Verbrauch auf rund 15 Gramm gestiegen. Somit eine Verdreifachung der Zuckeraufnahme, diese Menge ist für manch einen Körper/Darm einfach zu viel.
Verdauung mit schlechter Laune
Die Anzeichen und Symptome vieler Zucker Patienten beschränken sich nicht nur auf Magen-Darm-Probleme. Viele klagen auch über Anzeichen von Schlaflosigkeit, Stimmungsschwankungen und sogar über Depressionen. Hier kann Fruktose als Auslöser gelten.
Fruktose beeinflusst den Metabolismus von Aminosäuren in Eiweißbausteinen. Im Falle einer Fructose-Intoleranz können bestimmte Aminosäuren Tryptophan nicht mehr im Darm absorbieren, da Fructose an Tryptophan gebunden ist, so dass es nicht wie üblich über den Blutkreislauf, vom Dünndarm zum Gehirn wandern kann.
Außerdem ist Tryptophan ein wichtiger Bestandteil des Glückshormons Serotonin. Wenn dieser Inhaltsstoff fehlt, wird kein Serotonin produziert. Das Ergebnis ist schlechte Laune und Depression.
Zuckerunverträglichkeit
Der Körper kann streiken!
Nach der Meinung von Ernährungsexperten, wird das Problem der Zuckerunverträglichkeit deutlich unterschätzt.
Diese vermuten, dass es inzwischen bis zu 30% der Verbraucher mit Reizdarm Beschwerden gibt, die an einer Zucker-Unverträglichkeit leiden. Die hierzu auslösenden Zuckerarten umfassen unter anderem Fructose und Sorbit.
In industriell hergestellten Lebensmitteln wird oftmals der Zucker Fruktose verwendet. Dieser ist besonders preisgünstig und wird dadurch gerne Anstelle von Haushaltszucker (Saccharose) durch einen Fruktosehaltigen Maisstärke Sirup ersetzt. Sorbit (Glucitol oder Sorbitol) wird ebenso gerne und häufig als Zuckerersatz verwendet. Als Lebensmittelzusatzstoff heißt dieser E420.
In der Natur kommt Sorbit in einigen Früchten wie z. B. Äpfeln und Birnen vor. Wer mit Fructose nicht zurechtkommt, sollte auch bei der Aufnahme von Sorbit kritisch sein, und versuchen Sorbithaltige Lebensmittel besser meiden. Dies liegt daran, dass beide Zuckersorten über denselben Stoffwechsel Vorgang abgebaut werden. Schätzungen zufolge betrifft die Fructose-Intoleranz oder auch Fructose-Unverträglichkeit genannt, inzwischen immer mehr Verbraucher.
Die Laktose, natürlicher Bestandteil der Kuhhilch, kann mitunter ebenso für Irritationen im Verdauungsbereich verantwortlich sein.
Betroffene können die Laktose (Milchzucker) nicht abbauen, da im Darm nur wenig oder gar keine Laktase produziert werden kann.
Unverdauter Milchzucker wandert somit in den tieferen Teil des Darms und kann dort dann verantwortlich sein für Blähungen, Durchfall und manchmal auch starke Bauchkrämpfe.
Bei Verdacht auf eine Zuckerunverträglichkeit sollten Betroffene über mindestens eine Woche ein Ernährungs- und Symptomprotokoll schreiben, um den möglichen Verdacht zu präzisieren. Zur genauen Abklärung dient dann meist ein Atemtest, bei dem der Wasserstoffgehalt in der ausgeatmeten Luft gemessen wird.
Ebenso gibt es die Möglichkeit eines sogenannten H2-Atemtests. Diesen nutzt man vor allem dazu, eine Unverträglichkeit gegen bestimmte Kohlenhydrate nachzuweisen. Besonders oft dient er der Diagnose einer Milchzucker- oder Sorbit-Unverträglichkeit oder einer erworbenen Fruchtzucker-Unverträglichkeit (Laktose-Intoleranz, Sorbitol-Intoleranz, Fruktose-Intoleranz).
Süßstoffe & Zuckeraustauschstoffe
In der EU sind 11 Süßstoffe als Zusatzstoff zugelassen:
Bezeichnung: | E-Nummer: |
Acesulfam K | (E950) |
Aspartam | (E951) |
Cyclamat | (E952) |
Saccharin | (E954) |
Sucralose | (E955) |
Thaumatin | (E957) |
Neohesperidin | (E959) |
Steviolglycoside | (E960) |
Neotam | (E961) |
Aspartam-Acesulfam-Salz | (E962) |
Advantam | (E969) |
In der EU sind 8 Zuckeraustauschstoffe zugelassen:
Bezeichung: | E-Nummer: |
Sorbit | (E420) |
Mannit | (E421) |
Isomalt | (E953) |
Polyglycitolsirup | (E964) |
Maltit | (E965) |
Lactit | (E966) |
Xylit | (E967) |
Erythrit | (E968) |
*Bitte beachten Sie, dass die hier im RATGEBER - Bereich enthaltenen Informationen keinesfalls eine ernährungsmedizinische Beratung durch einen Arzt oder Heilpraktiker ersetzen können. Es handelt sich vielmehr um mit großer Sorgfalt zusammengestellte Informationen ganz allgemeiner Art zu den Themengebieten: Zucker, Süßungsmittel, Ernährung und Verdauung.